Fahne des Landsturm-Bataillons Vallendar

Das besondere Objekt:

Fahne des Landsturm-Bataillons Vallendar


Fahne des Landsturms-Bataillons Vallendar 1813-1815 (Rückseite)

 


Fahne des Landsturm-Bataillons Vallendar 1813-1815 (Rückseite)

 

Daten des Objektes

Hersteller:                          unbekannt

Bildtitel:                              Fahne des Landsturm-Bataillons Vallendar

Jahr:                                     1814

Technik:                              Bemaltes Seidengewebe auf Rahmen hinter Glas

Originalgröße:                   Durchmesser 108 cm

Eigentümer:                       Stadt Vallendar

 

Beschreibung des Objektes

Von der eigentlichen Fahne ist nur noch ein runder Ausschnitt der Rückseite vorhanden. Die Vorgaben an die Herstellung der Fahnen des nassauischen Landsturmbataillone waren in einer Herzoglichen Verordnung geregelt: „jeden Bataillon den Namen vom Hauptort des Aufstellungsbezirks zu führen, woselbst die mit dem Namen unseres Hauses [Herzogthum Nassau] und dem Namen des Bataillons bezeichnete Fahne aufbewahrt wird, welche auf Kosten der Gemeindecasse des Hauptortes nach dem von Unserem Kriegs-Collegium näher anzugebenden Muster anzuschaffen ist.“

Als Material wurde Seidenstoff  beschafft. Auf der (in Vallendar nicht mehr vorhandenen) Vorderseite wurde auf gelblich weißem Grund mit Ölfarbe das Wappenschild mit darüber liegendem Schriftzug „Herzogthum Nassau“ dargestellt und auf der (teilweise vorhandenen) Rückseite „Bataillon Vallendar“ im Eichenlaubkranz gemalt.

 

Vorderseite

Vorderseite einer Landsturm-Bataillons-Fahne



Vorderseite einer Landsturm-Bataillons-Fahne

 

Über die Aufstellung des Landsturmes

Nach dem Untergang des Kurfürstentums Trier war Vallendar von 1803 bis 1815 dem Herzogtum Nassau zugehörig. Diese waren 1813 aus dem Rheinbund ausgetreten und schlossen sich den Kräften gegen Napoleon an. Dazu erließ das Herzogtum Nassau (Verordnungsblatt des Herzogthums Nassau, Num. 4. den 25. Januar 1814)  ein „Landesherrliches Edicte“ zur Bildung eines Landsturms mit 29 Bataillonen, die aus jeweils 5 Milizkompanien (Untertanen zwischen dem 26. und 60. Lebensjahr) und 1 Reservekompanie (unverheiratete Männer zwischen 17 und 26 Jahren, die noch nie bei der aktiven Truppe gedient hatten) von je 200 Mann bestanden.

Das Vallendarer Landsturmbataillon wurde von Justizrat Koch, der seit 1807 Amtmann in Vallendar war, im Range eines Landobersten geführt. Die Kompanien („Cantons“) wurden (wahrscheinlich im Range eines Leutnants) geführt durch Amtsassessor Liel aus Vallendar, Gideon Remy aus Bendorf, Simon Esch aus Heimbach, Johann Josef Renningen und Peter Oster aus Höhr; die Reservekompanie von Major von Trautenberg mit Leutnant N. Craß aus Vallendar als Stellvertreter.

Am 31. Mai 1815 wurde beim Wiener Kongress in einem Vertrag zwischen dem Herzog und den Fürsten von Nassau und dem Preußischen König vereinbart, dass das Amt Vallendar zu Preußen gehörig sei – und somit war nach kurzer Zeit wieder das Ende des Nassauischen Landsturm Bataillons Vallendar besiegelt.

In der Folge hing die Rückseite der Fahne lange Zeit in der Gastwirtschaft „Zur Alten Brauerei“ in der Vallendarer Heerstraße. Dort wurde sie von der Hauseigentümerfamilie Berners sichergestellt und bewahrt und im März 1974 der Stadt Vallendar übereignet, wo sie im Bürgermeisterbüro hängt.

 

Nähere Informationen unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Herzoglich_Nassauische_Armee

Bei Fragen und Hinweisen können Sie sich gerne wenden an den ehrenamtlichen Betreuer des virtuellen Museums: Adolf T. Schneider, museum@vallendar-rhein.de